"Es geht uns alle an" - Erklärung gegen Ideologien der Ungleichwertigkeit

Anfang August sprach der Thüringer AfD-Politiker Björn Höcke im MDR-Sommerinterview über Bildungspolitik. Dort forderte er, Migration zu begrenzen und Inklusion an Schulen als angebliches „Ideologieprojekt“ zu beenden. Diese Aussagen haben Entsetzen und Kritik ausgelöst. Denn Deutschland hat die UN-Behindertenrechtskonvention ratifiziert und sich damit zum Recht auf gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen bekannt.

Daraufhin haben 19 Verbände und Organisationen sich mit einer Zeitungsanzeige in der Welt am Sonntag gegen Menschenfeindlichkeit, Hass und Rechtsextremismus ausgesprochen.

Wir als Gemeindediakonie Mannheim unterstützen diesen Appell aus vollem Herzen und rufen jede und jeden dazu auf, sich der Ausgrenzung und Abwertung von Menschen mit Behinderung entgegenzustellen. Denn es geht uns alle an!

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Es geht uns alle an.

Es ist mehr als ein Alarmzeichen.

Wenn der AfD-Politiker Björn Höcke das Ende der Inklusion und damit die aktive Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung fordert, ist das kein Zufall und kein Ausrutscher. In der AfD wird wiederholt gefordert, Menschen, die nicht in das Weltbild des völkischen Nationalismus passen, zu entrechten oder aus dem Land zu werfen.

Wer so denkt und spricht, stellt die Würde des Menschen als Individuum, die Universalität von Menschenrechten und damit die Grundlagen unserer demokratischen Gesellschaft in Frage. Abwertung und Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung sind in der AfD längst zum Programm geworden, genauso wie die Abwertung und Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihres Glaubens oder ihrer selbstbestimmten geschlechtlichen Identität.

Wir lassen nicht zu, dass Ideologien der Ungleichwertigkeit von Menschen weiter Raum greifen, die an die dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte erinnern. Wir rufen die Zivilgesellschaft auf, sich der Gefahr, die von einer solchen Agenda für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft ausgeht, gemeinsam und entschlossen entgegenzustellen.

Es geht uns alle an. Wir alle sind gefordert. Die Alarmzeichen sind nicht zu übersehen.