Inklusion 4.0 - Chancen und Risiken in der Werkstattarbeit von Menschen mit Behinderung

Anfang Juni fand in der Werkstatt Neckarau eine Informationsveranstaltung mit rund 20 Gästen von Werkstätten aus Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen statt. Initiiert wurde die Veranstaltung vom der Gesellschaft für Bildung und Beruf e.V. aus Dortmund.

Die Industrie 4.0-Technologien verändern die Arbeitswelt drastisch. Für Werkstätten für Menschen mit Behinderung, die eng mit der Industrie zusammenarbeiten, ist diese Situation eine große Herausforderung. Sie bedeutet aber auch eine Chance. Es genügt nicht mehr den Werkstattbeschäftigten die Teilhabe an Arbeit zu ermöglichen; die Produkte und Dienstleistungen müssen digital verwaltet und verarbeitet werden. Einerseits ist die Typenvielfalt der zu verarbeitenden Produkte erheblich gestiegen, andererseits fordert der Kunde Komplettangebote, die auch die Lagerverwaltung und die Logistik beinhalten. „Ohne eStandards gibt es keine vernünftige Vernetzung“ erklärte Patrik Eisenhauer vom Mittelstand 4.0 -Kompetenzzentrum eStandards aus Recklinghausen. Werkstätten müssen also diese Herausforderung annehmen, wenn sie auch zukünftig gegen die Konkurrenz rein kommerzieller Anbieter im Wettbewerb bestehen wollen. Die Gäste konnten sich neben dem Vortrag „Nutzen und Vorteile eines offenen ERP-Systems in der DIAKONIEWERKSTÄTTEN Rhein-Neckar“ durch die Firma Transfact auch die praktischen Gegebenheiten in der Schildkröthalle anschauen. Dort wurde am eingeführten digitalen Kommissioniersystems gezeigt, wie sich die Werkstatt der digitalen Herausforderung der Zukunft stellt. Außerdem wurden Handscanner, 3D-Drucker und Datenbrillen als Anschauungsmaterial vorgeführt.

Die zum Teil weit gereisten Gäste zeigten sich beeindruckt und waren über den regen Informationsaustausch begeistert. Die Netzwerkveranstaltung war somit ein voller Erfolg und weitergehende Kontakte wurden geknüpft. Die DIAKONIEWERKSTÄTTEN Rhein-Neckar konnte an diesem Nachmittag zeigen, dass „Inklusion 4.0“ in Mannheim nicht nur ein Schlagwort ist, sondern bereits gelebt wird.