"Ich bin der Streicher" - begleitendes Malen im Katharina-Zell-Haus

Bewohner Heinz Friedrich brachte es mit diesen Worten absolut auf den Punkt: „Ich bin der Streicher“. Mit Kittel, Pinsel und Farbe bewaffnet geht es mit Unterstützung von Brigitte Siefert im Katharina-Zell-Haus an die Leinwände. Frau Siefert hat sich in den vergangenen zwei Jahren zur Maltherpeutin ausbilden lassen und bietet den KZHlern nun einmal die Woche die Möglichkeit, sich künstlerisch auszuleben. So mancher der Teilnehmenden lässt dann doch den Pinsel liegen und nimmt stattdessen die Finger, um die Farbe großzügig aufzutragen. Eine intensive haptische Erfahrung, die bei den Malenden für große Freude sorgt. Neben den großen Leinwänden wird auch mit Wachsmalstiften auf kleineren Bögen gemalt. Sylvia Schmittinger mag diese Bilder besonders gerne, „weil die Stifte so schön rutschen“. Alle sind mit vollem Körpereinsatz und großer Motivation dabei. Die Idee einer Ausstellung spuckt bereits in den Köpfen der Bewohnerinnen und Bewohner – beim Einzug in das sanierte Katharina-Zell-Haus wäre das doch genau die richtige Gelegenheit, um die schönen Kunstwerke zu präsentieren! Wir sind gespannt!

Beim begleitenden Malen geht es vorallem darum, im kreativen Malprozess Emotionen und Informationen zum Ausdruck zu bringen, für die es (noch) keine Worte gibt. Ziel der Methode ist es, dass die intuitiv gestalteten Bilder dem Malenden Erkenntnisse über sich selbst bringen. Und natürlich soll das Malen auch zu Ruhe und Entspannung führen. Keiner muss sich sorgen, dass seine Bilder nicht schön sind. Denn eines steht ganz klar im Vordergrund: Kreativität ist nicht nur eine besondere Begabung, sondern Teil eines jeden Individuums.