"Teilhabe jetzt! Verantwortung übernehmen" - Appell an die Stadt Mannheim

Getreu dem Motto „Teilhabe jetzt! Verantwortung übernehmen“, fand am Dienstag, 20.Oktober, vor dem Gebäude des Fachbereichs für Arbeit und Soziales unter strenger Einhaltung der Corona-Regeln eine Kundgebung statt, um auf die Missstände hinzuweisen und die Stadt Mannheim an ihren Inklusionsauftrag zu erinnern.

Insgesamt  kamen rund 50 Teilnehmer*innen zusammen, darunter betroffene Schüler*innen, deren Angehörige und Mitarbeitende unseres Margarete-Blarer-Hauses.

„Aufgrund der anhaltenden Pandemie können nicht alle Schüler*innen vollumfänglich zur Schule gehen. Die Kürzungen des Unterrichts sorgen für große Herausforderungen. Um den entstehenden Nachteil auszugleichen und gleichberechtigte Teilhabe der Kinder und Jugendlichen zu gewährleisten,  muss eine Ersatzbetreuung, die beim Homeschooling und der Hausaufgabenbetreuung hilft, eingesetzt werden. Das führt aber gleichzeitig zu einem höheren Personalaufwand und zusätzlichen Kosten im Betrieb des Hauses“, erklärt Thomas Egger, Einrichtungsleitung des Wohnhauses. Diese Betreuungslücke wird derzeit durch Überstunden der Mitarbeitenden gedeckt.

„Wir fordern die Stadt Mannheim auf, endlich ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Es darf nicht sein, dass die Behörden auch nach zahlreichen und intensiven Gesprächen sich nicht zuständig fühlen. Die Eingliederungshilfe der Stadt Mannheim muss ihre Kernaufgabe ernstnehmen und eine gleichberechtigte Teilhabe für Schüler*‘innen mit einer Behinderung ermöglichen. Gerade in Corona-Zeiten sind diese besonders auf Unterstützung angewiesen. Wir erwarten, dass die Stadt Mannheim gemeinsam mit der Gemeindediakonie eine pragmatische Lösung findet. Wir sind allzeit zu Gesprächen bereit“, betont Gernot Scholl, Vorstand der Gemeindediakonie Mannheim.

Bärbel Schmidt, Angehörigenbeirätin der Wohnhäuser der Gemeindediakonie betont in Ihrer Ansprache, dass „die Schwächsten der Gesellschaft“ nicht aufgrund der Pandemie „auf der Strecke“ bleiben dürfen. Die Mutter eines betroffenen Schülers, Christiane Manger, erklärt, dass die Kinder „ein Recht auf Schule und Bildung“ haben. Die Einrichtungsleitung des Hauses, Herr Egger, untermalt den Appell an die Stadt mit folgenden Worten: „Bitte übernehmen Sie Verantwortung, wir tun es auch!“ Auch Carina Gebhardt, unsere Geschäftsbereichsleitung für Wohnen und ambulante Hilfen klärt auf: „Unser Kostenträger ist die Stadt Mannheim“ und trägt die Verantwortung. Thomas Herrmann von der Mitarbeitervertretung der Gemeindediakonie Mannheim merkte an, dass es für große Konzerne milliardenschwere Hilfsfonds gebe.

Die Landtagsabgeordnete der Grünen, Elke Zimmer, sorgte mit Ihrer Unterstützungszusage in diesem Thema für eine hoffnungsvolle Stimmung.