Für Humanisten ein ganz besonderes Sportereignis

 

Die Reiterin Tatjana Raible und Harald Denecken, Präsident des Verbands Special Olympics Baden-Württemberg, werben für die Special Olympics, die vom 16. bis 19. Mai in Offenburg stattfinden. Foto: rab

OFFENBURG. Rund 1.000 Teilnehmer bringen die Special Olympics Sommerspiele für Baden-Württemberg Mitte Mai nach Offenburg. In der Hauptrolle sind dabei rund 750 Sportlerinnen und Sportler mit geistiger oder mehrfacher Behinderung. Der Rest der Teilnehmer verteilt sich laut den Organisatoren auf rund 60 Begleitpersonen und 288 Trainer. Das Altersspektrum der Sportler reiche von 8 bis 80 Jahre. Letzteres sei allerdings eine große Ausnahme, erklärt Harald Denecken am Mittwoch bei der Pressekonferenz.

Daher auch der Tipp des Präsidenten des Verbands Special Olympics Baden-Württemberg an die hoffentlich zahlreichen Zuschauer dieses außergewöhnlichen Sportereignisses in Offenburg: „Wenn man sich diese Spiele als Humanist anschaut, empfindet man schon allein deshalb besonders große Freude.“ Vom 16. bis zum 19. Mai versammeln sich Athleten und Athletinnen sowie ihre Trainingspartner an unterschiedlichen Offenburger Sportstätten und messen ihr Können in zwölf Sportarten. Auf dem Programm stehen Basketball, Beachvolleyball, Boccia, Bowling, Judo, Kraftdreikampf, Leichtathletik, Radfahren, Reiten, Schwimmen, Tennis und Tischtennis. Im sogenannten „Unified-Sportprogramm“ treten Menschen mit und ohne geistige Behinderung zusammen im Team an. Alle, die Lust haben, können außerdem das wettbewerbsfreie Angebot nutzen oder sich beim Rahmenprogramm unterhalten lassen.

Die Landesspiele sind Voraussetzung für alle, die an den nationalen Spielen von Special Olympics Deutschland teilnehmen möchten. „Das ist aber keine Quali“, präzisiert Tanja Schragl vom Orga-Team. „Die Athleten müssen ihre Leistung bringen, um weiterzukommen. Das ist ein Anerkennungswettbewerb.“ Die Aktion Mensch unterstützt die Special Olympics in Offenburg mit 180.000 Euro. Dafür sei der Verband sehr dankbar. Zum Bedauern von Funktionär Denecken habe man es aber noch nicht geschafft, als Fach- oder Spitzenverband anerkannt zu sein, weshalb man an bestimmte Fördertöpfe nicht herankomme. „Aber wir arbeiten daran“, sagt Denecken. Umso mehr freue er sich über die hervorragende Unterstützung durch die Stadt Offenburg. Sie stelle dem Verband unter anderem die Sportstätten für die Sommerspiele kostenlos zur Verfügung.

Am Beispiel des Down-Syndroms erklärt Tatjana Raible, Reiterin und Athleten-sprecherin, was unter geistiger Behinderung zu verstehen ist. „Viele kennen das Down-Syndrom, aber ein Impffehler oder ein Unfall ist schnell passiert – geistige Behinderung kann somit jeden betreffen“, so die junge Sportlerin.

Auch eine Delegation der DIAKONIEWERKSTÄTTEN Rhein-Neckar nimmt an den Landes-Sommerspielen in Offenburg teil. Wir starten in den Disziplinen Bowling Damen, Leichtathletik mit Minispeerwurf und Kugelstoßen sowie 1.500 Meter-Lauf, Freiwasserschwimmen über 1.000 Meter und 1.500 Meter.

Alle sind sehr aufgeregt und freuen sich darauf, ihr Bestes für die DIAKONIEWERKSTÄTTEN Rhein-Neckar geben zu können.