Symposium für Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung im Theresien-Krankenhaus

Symposium_Theresienkrankenhaus_2016_Podium 1 Kopie

Podium: Von links: Dr. K. Rudolf, Dr. B. Lang (beide Johannesdiakonie Mosbach), Prof. Dr. P. Martin, Epilepsiezentrum Kork, Frau E. Faulhaber, TKH, W. Müller, Angehöriger, Dr. N. Russ, LH Mannheim, Frau N. Höpfner, Gemeindediakonie, Dr. R. Kemmerich, LAG Angehörige, PD Dr. H. Burkhardt, UMM.

Symposium für Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung im Theresienkrankenhaus am 9. März 2016

Menschen, die aufgrund ihrer Behinderung nicht oder nicht adäquat kommunizieren können, die nicht verstanden werden und nicht verstehen, stellen bei der Aufnahme in ein Krankenhaus und bei der Versorgung für die Ärzte, die Therapeuten und das Pflegepersonal eine besondere Herausforderung dar. Die Pflegedirektionen der drei großen Mannheimer Kliniken hatten deshalb auf Initiative von Angehörigen ihre Pflegekräfte, die Mitarbeiter von Einrichtungen der Behindertenhilfe, sowie Angehörige zu einem offenen Symposium in das Theresienkrankenhaus eingeladen. Hochkarätige Referenten berichteten den mehr als 150 Teilnehmern  von ihren Erfahrungen aus dem klinischen Alltag. Zunächst vermittelten Dr. Karsten Rudolf und Dr. Burkhard Lang von der Johannesdiakonie Mosbach einen Überblick über Krankheiten, die häufig bei einer geistigen Behinderung zusätzlich auftreten sowie über die Entwicklungen im Lebensverlauf. Ebenfalls an Beispielen widmete sich Prof. Dr. Peter Martin vom Epilepsiezentrum in Kork sehr profund der Schmerzdiagnose. Problemstellungen und Lösungsansätze bei der Aufnahme in ein Krankenhaus – oft ungeplant und ohne Begleitung aus dem Lebensumfeld – bei der Betreuung dort und bei der Entlassung schilderten Frau Nicole Höpfner, Einrichtungsleiterin  in der Gemeindediakonie, und Frau Elke Faulhaber vom Theresienkrankenhaus aus ihrer jeweiligen Sicht. Die vertiefende Diskussion, bei der weitere Experten die Referenten ergänzten, ließ breiten Raum für Fragen der Teilnehmer. So kamen die zu erweiternde medizinische und pflegerische  Ausbildung, die notwendige Achtsamkeit und oft nicht ausreichende Zeit im Berufsalltag, die Möglichkeit prophylaktischer Kontakte, die wichtige  Einbeziehung der Angehörigen, die Bildung von Netzwerken und natürlich die Aspekte der Finanzierung zur Sprache. Einig waren sich die Diskutanten darin, dass die bei Menschen mit kognitiven Einschränkungen in verschärfter Form auftretende  Fragen die Kernfragen jeder gelingenden medizinischen Rehabilitation sind. Dem Dank an die Ausrichter schloss sich der Wunsch aller an, den Themenkreis im nächsten Jahr erneut zu bearbeiten.

Hinweis: Die Präsentationen können unter wolfgang_g.mueller@web.de für den persönlichen Gebrauch angefordert werden.