"Gesundheitliche Versorgungsplanung" - wichtige Netzwerkarbeit von Pilgerhaus Weinheim, Johannesdiakonie Mosbach und Gemeindediakonie

Vorsorge für die letzte Lebensphase – ein sehr persönliches Thema, das früher oder später jeden Menschen betrifft. Selbst über die letzte Unterbringung, über lebenserhaltende Maßnahmen oder die eigene Bestattung entscheiden zu dürfen, ist für die meisten dabei selbstverständlich. Auch Menschen mit Behinderungen, die in besonderen Wohnformen der Eingliederungshilfe leben, steht dieses Recht zu, über die Gestaltung ihrer letzten Lebensphase entscheiden zu können, auch dann, wenn ihnen für Rechtsangelegenheiten ein gesetzlicher Betreuer zur Seite gestellt ist.

Um mehr Aufmerksamkeit auf dieses Thema zu lenken, hatten drei Beraterinnen und Berater der Gesundheitlichen Versorgungsplanung (GVP) aus Einrichtungen der Region zu einer Informationsveranstaltung ins Zentrum für Inklusion in Weinheim geladen: Jens Röhling von der Gemeindediakonie (Mannheim), Alexandra Hofmann-Zander vom Pilgerhaus Weinheim und Katja Schultheiß-Kasparek von der Johannes-Diakonie Mosbach sensibilisierten für die aktive Einbindung von Menschen mit Behinderungen in diese wichtigen Entscheidungen und berichteten von ihrer Arbeit als GVP-Berater: Fragen, Wünsche und Vorstellungen für die letzte Lebensphase werden mit den Klienten besprochen und rechtssicher festgehalten. In einfacher Sprache wird den Bewohnerinnen und Bewohnern erklärt, welche Möglichkeiten es gibt und welche Maßnahmen wichtig sind. Die Einbeziehung der behandelnden Ärzte und gesetzlichen Betreuer ist dabei selbstverständlich.

Um diese wichtige Netzwerkarbeit zukünftig noch mehr in den Fokus zu bringen, wurde an diesem Abend auch die Gründung des PNB – PalliativNetzwerk für Menschen mit Behinderung Rhein-Neckar-Nord bekannt gegeben. Die Wichtigkeit dieser vernetzen Arbeit zeigte sich auch in der Anwesenheit der beiden Behindertenbeauftragten des Rhein-Neckar-Kreises und der Stadt Mannheim, Silke Ssymank und Ursula Frenz. Beide richteten persönliche Worten an die Veranstalter und die geladenen Akteure aus dem Sozial- und Gesundheitswesen und sagten Unterstützung für die gemeinsame Arbeit zu.

Ein Recht auf palliative Begleitung am Lebensende hat jeder Mensch. Der Abend im Weinheimer Zentrum für Inklusion ist ein wichtiger Schritt dafür, dass auch Bewohnerinnen und Bewohner von Einrichtungen der Behindertenhilfe in diese zentralen Entscheidungsprozesse miteingebunden werden und so selbstbestimmt wie möglich über ihren Tod entscheiden können.